Die Sparte Jiu-Jitsu besteht seit der Gründung des Vereins im Mai 1971 im JV Bockhorn.
Spartenleiter ist Uwe Plois, der seit 1974 in den Kampfsportarten Judo und Jiu-Jitsu zu Hause ist. Seit 1982 hat er sich dem Jiu-Jitsu im JV Bockhorn verschrieben und ist seit Jan. 1999 DAN-Träger. Spartenleiter im Jiu-Jitsu wurde er im Okt. 1997. Ebenfalls ist er ausgebildeter Fach-Übungsleiter im Jiu-Jitsu des Niedersächsischen Sportbundes.
Uwe Plois ist seit 1982 im Verein tätig.
Was ist Jiu Jitsu?
Jiu-Jitsu ist ein japanisches Selbstverteidigungssystem, das in früherer Zeit die üblichen Kampftechniken der Samurai ergänzte, wenn sie keine Waffe zur Hand hatten. Jiu-Jitsu heißt "nachgiebige Kriegskunst", bekannt auch unter dem Namen "Sanfte Kunst". "Jiu" bedeutet Nachgeben oder Ausweichen, "Jitsu" heißt Kunst oder Kunstgriff. Zusammenfassend besagt dieses, daß man die Kraft des Gegners nutzt, um diesen zu überwältigen.
Im Jiu-Jitsu Training werden Griffe und Techniken zur Selbstverteidigung wie Würfe, Hebel- und Transportgriffe geübt. Außerdem werden Schlagtechniken gegen vitale Punkte (Schwachstellen) des menschlichen Körpers gelehrt ("Atemi-Techniken"). Das moderne Jiu-Jitsu ist eine gute Möglichkeit der Selbstverteidigung und vermittelt neben Geduld und Einfühlungsvermögen beim Umgang mit dem Partner auch das erforderliche Selbstbewußtsein für den Ernstfall.
Jiu-Jitsu – „Die sanfte Kunst“
oder auch „Die Wissenschaft von der Nachgiebigkeit“. Jiu-Jitsu ist eine von den japanischen Samurai stammende Kampfkunst der waffenlosen Selbstverteidigung. Jiu-Jitsu kann unabhängig vom Alter und Geschlecht trainiert werden und bietet ein breites Spektrum von Möglichkeiten zur Selbstverteidigung, und – unter anderem durch Stärkung des Charakters und Selbstbewusstseins – zur friedlichen Lösung von Konflikten.
Ein gutes und sinnvoll durchdachtes Training hat nur dann Erfolg, wenn es auch SPAß macht. Aus diesem Grund bieten wir ein interessantes und abwechslungsreiches Trainingsprogramm.
Jiu-Jitsu als Selbstverteidigung
Die intensive Auseinandersetzung mit dem Begriff der Selbstverteidigung wird in der heutigen Zeit zunehmend wichtiger. Im Unterschied zu vielen anderen Kampfkünsten zielt das Jiu-Jitsu darauf ab, Gegner sinnvoll und effektiv abzuwehren, um so im Vorfeld weitere Eskalationen zu verhindern. D.h.: Beim Jiu-Jitsu wird nicht Kraft gegen Kraft angewendet! Vielmehr soll die vom Angreifer verwendete Kraft gegen ihn selbst angewendet werden.
Kindertraining
Besonders für die Kleinsten unter uns ist es wichtiger denn je, Selbstvertrauen zu gewinnen und/oder zu stärken. Kinder lernen durch aktives Jiu-JitsuTraining, dass es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, Gewalt zu vermeiden bzw. dieser im Vorfeld schon auszuweichen. Jiu-Jitsu ist für Kinder eine sehr positiv einwirkende Sportart, bei der u. a. motorische Fähigkeiten gezielt verbessert werden können, Konzentration gefördert wird und nicht zuletzt auch die Disziplin gesteigert wird. Selbstverständlich ist das in unseren Vereinen angebotene Training direkt auf Kinder zugeschnitten, so dass der „SPAßFAKTOR“ an erster Stelle steht!
Was unterscheidet das Jiu-Jitsu von anderen Kampfsportarten?
Die traditionelle Ausrichtung wird besonders durch die Prüfungsordnung des Yoshinkan-International LV Niedersachsen e.V. geprägt. In dieser ist anders als in anderen Budoverbänden, die Abwehr gegen verschiedene Angriffe, nicht zwingend vorgeschrieben. Dadurch wird die individuelle Fertigkeit des einzelnen Budoka gefördert. Durch die individuelle Entwicklung von Fähigkeiten und der Berücksichtigung der persönlichen Voraussetzungen (unter anderen Alter, Größe, Gewicht des Budoka) lässt sich der Geist mit dem Körper entwickeln.
Jiu Jitsu: Geschichte und Realität
Den Ursprung für die meisten Budo-Sportarten vermutet man in Verbindung mit derüber 3000 Jahre alten indischen Massagekunst, in der schon über 100 schmerz- und lebensempfindliche Stellen am menschlichen Körper bekannt waren. Genaue Herkunft und historischer Ursprung des Jiu-Jitsu sind unbekannt. Verschiedene Thesen, die einander nicht ausschließen, werden dazu genannt.
Erwähnenswert ist dazu folgendes: Jiu-Jitsu ist offenbar im Zuge des Kulturaustausches durch Mönche und Händler nach Japan gekommen. Belegt ist aber auch, dass die Samurai waffenlose Kampfsysteme kannten, mit denen sie sich verteidigen konnten, wenn sie vom Pferd gefallen oder entwaffnet worden waren. Da das Sumo schon lange in Japan bekannt war, ist davon auszugehen, dass die Ringtechniken der Krieger in Rüstungen, die Kumiuchi genannt wurden, schon gewisse Griffe beinhalteten, die später im Jiu-Jitsu auftauchten.
Schon im 12. Jahrhundert hat es eine japanische Schule für den Handkampf gegeben, die von Shinra Saburo gegründet wurde. Inwieweit hier bereits chinesische Techniken Einfluss nahmen, ist nicht nachvollziehbar. Der eigentliche Impuls ging vom Chinesen Chin-Gen-Pin aus, der 1659 nach Japan kam und dort drei Samurai in einer Art des chinesichen Boxens unterrichtete. Diese Samurai verbanden diese Techniken mit dem, was sie schon kannten und nannten es "Jiu-Jitsu", die nachgiebige Kriegstechnik.
Nachdem das Jiu-Jitsu einmal bekannt war, wurde es an vielen Schulen, die ihre speziellen Techniken jedoch geheimhielten, vermittelt. In Büchern und Schriftrollen waren die verschiedenen Techniken zwar beschrieben, diese Dokumente blieben aber innerhalb der Schulen und wurden immer nur dem jeweiligen Oberhaupt übergeben. Während der Tokugawa-Zeit gab es über 100 Schulen für Jiu-Jitsu. Aus diesem Umstand erklärt sich die Vielfalt des Jiu-Jitsu. In Japan selbst ist der Ausdruck Jiu-Jitsu weniger geläufig, als die unter diesem Sammelbegriff subsummierten traditionellen Schulen beziehungsweise Stilrichtungen wie Takeuchi, Tai Jitsu, Yoshin ryu, Shinyo ryu, Yawara, Aiki Jitsu der Daito ryu oder Hakko ryu. All diese Stile sind im Laufe des 20. Jahrhunderts vereinzelt nach Europa gekommen. Die meisten erreichten uns jedoch erst nach dem 2. Weltkrieg.
Jiu-Jitsu hat eine weltweite Verbreitung gefunden. Das Weltzentrum für Jiu-Jitsu, die Nippon Seibukan Academy in Kyoto, Japan, wurde 1968 durch die UNESCO als B-Mitglied international anerkannt. Japanisches Jiu-Jitsu, wie es heute noch in verschiedenen Stilformen überliefert wird, ist weit über seinen Selbstverteidigungswert hinaus ein Lebensstil von hoher Ethik, Ökonomie und Ästhetik. Wenngleich die Praxis einen sportlichen Aspekt hat, so ist Jiu-Jitsu nicht in erster Linie Sport.